Alle unsere Dauerausstellungen auf einen Blick.


Teil des UNESCO Weltkulturerbes Basler Fasnacht

Ein ganz besonderes Juwel ist die Ausstellung der „Basler Künstler-Larven“. Diese reichhaltige Sammlung von Ruth Eidenbenz-Tschudin zeigt Werke von rund 50 der bekanntesten Basler Künstlerinnen und Künstler, die in der Firma Tschudin AG während Jahrzehnten Larven kreierten.

Adolf Tschudin bei der Herstellung einer Larven-Form aus Ton.

Die Ausstellung wird ergänzt durch Fotos, Zeichnungen, Entwürfe, Kostüme, Requisiten und Kurzporträts der Künstlerinnen und Künstler. In der Larven-Werkstatt werden die einzelnen Schritte der Larvenherstellung, vom Tonmodell bis zur Perücke, dargestellt. Der “Larvenhimmel” zeigt das grosse Spektrum an Larvenmodellen. Die Firma Tschudin AG („Fahnen– oder Larven-Tschudin“) ging hervor aus einem Fabrikationsbetrieb für Spielwaren an der Brückenstrasse in Binningen (1918 – 1923). Danach verlegte der Firmengründer, Adolf Tschudin, den Betrieb nach Basel. Ruth Eidenbenz-Tschudin erhielt im November 2000 für ihr grosses Engagement den Kulturpreis der Bürgergemeinde Binningen. Inzwischen hat Ruth Eidenbenz-Tschudin die Sammlung dem Ortsmuseum Binningen geschenkt.

„Ist dieser Himmel nicht einfach prächtig?“


Eine einmalige Attraktion! 1936 gründete Max Voegelin-Albiez eine Stecknadelfabrik in Basel. 1943 verlegte er den Betrieb an die Brückenstrasse 27 in Binningen. Die Stecknadelfabrik Binningen war die einzige ihrer Art in der Schweiz. 1983 wurde die Firma an Rolf Kläy verkauft, der sie unter dem Namen „IRIS Stecknadeln AG“ bis 1991 weiter betrieb.Die gesamte Fabrikationsanlage schenkte Rolf Kläy dem Ortsmuseum Binningen. Den Wiederaufbau in unserem Museum besorgte der langjährige Betriebsleiter Peter Bringold.

Über die Nadelproduktion hat das Ortsmuseum einen 17-minütigen Kurzfilm produzieren lassen.


„Jemand Lust auf ein paar neue Beisser?“

Diese Ausstellung ist eine Leihgabe der Familie von Dr. med. dent. Michael Puhar, einem Binninger Zahnarzt.

Die für die Schweiz einzigartige und vollständige Ausstellung zeigt eine der ersten zahnärztlichen Einheiten (Behandlungsstuhl, OP-Lampen, Elektromotor, Speifontäne, Arbeitstisch), einen seltenen Röntgenapparat von 1927, eine Tret-Bohrmaschine von 1925, die erste elektrische Bohrmaschine aus dem gleichen Jahr und eine Lampe zur Wärmebehandlung von 1934. Instrumente für jegliche Art von Operationen und Behandlungen sind ausgestellt, sowie Zubehör zur Herstellung von Kautschukprothesen (1930), zur Bearbeitung von Gold, zur Amalgammischung sowie zur Herstellung von Porzellankronen. Ältestes Ausstellungsstück ist eine Zahnbürste von 1820.

 


Im Parterre des Museums zeigen wir eine vollständige und funktionierende Druckerei um 1920. Betriebsbereit ist eine „MAN-Schnellpresse 1928. Auf dieser wurde während rund 50 Jahren der „Binninger-Anzeiger“ gedruckt und ist ein Geschenk der Firma Walter Lüdin , Binningen. Jährlich wird auf dieser Maschine eine Doppelseite des „Museums-Anzeiger“ gedruckt. Eine „Basler Schneidmaschine (1905) und ein betriebsbereiter „Victoria-Handtiegel“ ergänzen den Maschinenpark. Auch eine Handsetzerei ist eingerichtet. An den Öffnungstagen können die Besucherinnen und Besucher miterleben, wie in früheren Zeiten gesetzt und gedruckt wurde.

 


Rudolph «Bolo» Mäglin (1898 – 1973) war ein in Basel geborener Journalist, Publizist, Schriftsteller, Dichter und Kabaretttexter, der einen grossen Teil seines Lebens in seiner Wahlheimat Binningen am Schweissbergweg verbrachte. Bekanntheit erlangte er u. A. als Autor der Fasnachtsnovelle Der Ruesser, des Credos und der weit über unser Landesgrenzen hinaus bekannten Gilberte de Courgenay (Bühnenstück + Roman).

Der Mann, der zeitweise unter 6 Pseudonymen gleichzeitig schrieb, veröffentlichte als freier Mitarbeiter der National-Zeitung unzählige seiner Gedichte, Kolumnen, Glossen und Berichte in dieser Zeitung, in welcher er 1926 ebenfalls die Sonderbeilage Dr glai Nazi gründete, für die er bis Ende der 60er-Jahre der Patenonkel bleiben sollte. Ebenfalls gründete er 1943 den Basler Schriftstellerverein mit, als dessen Vizepräsident er jahrelang amtierte. Darüber hinaus schrieb er unzählige Dramen, Hörspiele, Theaterstücke, Musicals, Festspiele, Operettenlibretti, Revuen, Kabarettprogramme, Fasnachtsspiele, Schnitzelbänke und „Fasnachtszeedel“ für verschiedenste Vereine und Fasnachts-Cliquen.

Vitrine mit einigen Werken Bolos im Ortsmuseum Binningen

Im Fundus seines künstlerischen Schaffens befinden sich darüber hinaus auch Werke, die über Basel und gar die Schweiz hinausgehen und ihre Fühler zeitlos bis in einen weltmännisch-globalen Kontext hineinzustrecken vermögen. Darunter tiefgreifende Werke über Gesellschaft, z.B. Alte Mutter oder Der Clown!, über Kind und Familie wie z.B. das zu Tränen rührende Kinderhänd, über Krieg und Frieden wie etwa das beschwörende Denkst du daran? oder Churchill  (in „Binniger-Dialäggt“ geschrieben), oder aber zeitlos poetische Naturgedichte wie Letzte Blätter ….

Hanns Ulrich Christen (-sten) mag ihn in einem Nachruf im Nebelspalter den „Knotenpunkt des Basler Journalismus“ genannt haben – für andere blieb er zeitlebens der gesellige Mensch, mit dem man sich nach einem Abend im Binninger Jägerstübli noch zu einem «Pfoschtewyy» treffen konnte.

Seit August 2014 trägt ein Weg, der von Binningens Margarethenstrasse in den Bruderholzrain führt, seinen Namen. Seit 2022 ist ein 3-CD-Tonträger mit einem Hörbuch sowie 2 Hörspielen aus seiner Feder im Handel erhältlich (u.a. in unserem Museumslädeli). Im Ortsmuseum erinnert eine Vitrine mit Hörbeispielen an sein vielfältiges Schaffen.

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Kurt Walter Götz (Künstlername Curt Goetz) kam am 17. November 1888 als Sohn eines Binninger Kaufmanns zur Welt.

Nach einer steilen Karriere als Schauspieler, Schreiber von Bühnen-Stücken, Gründer seiner eigenen Filmgesellschaft Götz Film Compagnie GmbH (1922), Gründung eines eigenen Ensembles (1927) verschlug es ihn 1939 nach Hollywood, wo er unter anderem für Metro-Goldwyn-Mayer Drehbücher schrieb. Einige seiner Bühnenstücke schafften es gar zur Aufführung an den Broadway.

Erinnerungen an Curt Goetz im Ortsmuseum Binningen

Nach Goetz sind mehrere Strassen benannt, unter anderem in Halle, Hamburg-Bramfeld, Mainz und selbstverständlich in Binningen, wo sie am Dorfplatz, Binningens Zentrum, vorbeiführt.

Im Ortsmuseum Binningen erinnert eine Vitrine an den internationalen Künstler, der noch heute als einer der brillantesten Komödienschreiber im deutschsprachigen Raum gilt.

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Richard «Ricco» Koelner (1904 – 1993) ist der Binninger «Vater der Marionetten».

Die Anregung zum Marionettenspiel fand Richard Koelner 1919 anlässlich einer Faust-Aufführung des «Marionetten Theaters Münchner Künstler» im alten Casinosaal am Barfüsserplatz. Neben seinem gelernten Beruf als Kaufmann bei der Stofffirma Spira widmete er sein Leben dem Marionettentheater.

Zur Gründung des Basler Marionetten Theaters kam es 1943 bei den Vorbereitungen für einem Faustaufführung zusammen mit deren Spieler- und Sprecherensemble sowie mit seiner Frau Käthi. 1947 gründeten sie den Trägerverein «Gesellschaft des Basler Marionetten Theaters». Richard Koelner war auch Mitbegründer der Vereinigung Schweizer Puppenbühnen (heute UNIMA = Union internationale de la marionnette) und war während 23 Jahren in deren Vorstand. 1982 wurden Richard und Käthi Koelner mit dem Kulturpreis ihrer Wohngemeinde Binningen ausgezeichnet. Richard Koelner leitete das Basler Marionetten Theater allein bis 1983. Er schuf ca. 240 Marionetten und Stabfiguren für rund 30 Inszenierungen (Schauspiele, Märchen, Singspiele und Opern).

Im Ortsmuseum lassen sich diverse Original-Marionetten von Koelner bestaunen.

 

 


Jonas Breitenstein (1828 – 1877) – oft auch „Baselbieter Gotthelf“ genannt – war der erste Baselbieter Pfarrer zu St. Margarethen. Während seiner 18-jährigen Binninger Amtszeit wohnte der aus Ziefen stammende Dichterpfarrer  im alt-ehrwürdigen, heute abgerissenen  Pfarrhaus an der Kirchgasse in Binningen. Breitenstein widmete sich neben seinen kirchlichen Verpflichtungen im grossen Masse der Armenbetreuung und gründete den Frauenverein Binningen und die Kleinkinderschule. Seine poetische Begabung zeigte sich früh und lehnt an sein Vorbild J.P. Hebel an. Neben vielen Mundartgedichten verfasste er zwei mundartliche Idyllen „der Herr Ehrli“ (1863) und „’s Vreneli us der Bluemmatt“ (1864). Manche Erzählungen, die an den Dichterpfarrer Gotthelf erinnern, schildern das Leben im Umfeld der Baselbieter Posamenterei. Bemerkenswert sind der reiche Wortschatz, die Sprachkraft und die Charakterisierungskunst, die seine Figuren in jedem von ihm benutzten Idiome äusserst lebendig machen. Jonas Breitenstein gehört zu den bedeutendsten Baselbieter Gestalten in den ersten Jahrzehnten nach den Trennungskämpfen 1830/33 zwischen Basel und Landschaft. Das Ortsmuseum Binningen und das Dichter- und Stadtmuseum Liestal (DiSTL) haben seit 2015 das gesamte literarische Werk in drei Bänden herausgegeben sowie 2018 abschliessend den Briefband, der aus der Inventarisierung und Bearbeitung des umfangreichen Nachlasses im DiSTL entstanden ist.

Ernst Breitenstein, Sohn von Jonas Breitenstein, erzählte in seiner Lebensgeschichte “Öppis us mim Läbe”, wie es im Pfarrhaus zu und her ging. Nach einer Lehre als Flachmaler und Zeichenunterricht in Basel sowie Arbeiten unter Ernst Stückelberg bei den Fresken der Tellskapelle reiste er zur Ausbildung nach Paris. Für das Bild „Ma chère mère“ (im Kunstmuseum Basel) erhielt er auf der Weltausstellung in Paris 1889 die Bronzemedaille. Nach der Gründung einer Familie lebte er abwechslungsweise in Binningen und auf dem Hasliberg und widmete sich der Malerei. Als begabter Portrait-Maler erhielt er viele Aufträge, speziell aus der gehobenen Basler Gesellschaft.

Die Bücher und Tonträger von Jonas und Ernst Breitenstein können in unserem Museumslädeli oder im Buchhandel bezogen werden. In einer seit Januar 2023 eingerichteten, interaktiven Installation in den Ausstellungsräumen kann man sich aussserdem Hörproben dieser Tonträger zu Gemüte führen. Mehr …

Weiter Infos zu Jonas und Ernst Breitenstein finden sich auf der offiziellen Webseite.


In unserer Ausstellung zur Geschichte Binningens finden sich Beiträge zu folgenden Themen:

  • Binninger Geschichte
  • Baudenkmäler
  • Dorf-Vereine
  • Gemeinde-Chronik
  • Kartographie
  • Siedlungsgeschichte
  • Urgeschichte
  • Urkunden

Zum Thema „Natur Binningens“ sind folgende Themenbereiche abgedeckt:

„Buuuuh, die Fledermäuse sind los!“
  • Fauna und Flora
  • Fledermauskabinett
  • Geologie
  • Landwirtschaft
  • Quellen in Binningen
  •  

 


Zum Stichwort „Gewerbe und Handwerk in Binningen“ sind im Museum folgende Themenbereiche zu finden:

  • Ein Dorflädeli (ca. 1940)
  • Die Schuhmacher-Werkstatt Küng (1932 – 1997)
  • Die Schuhmacherei Lorenzini (1906 – 1988)
  • Die Sattlerei Mory (ca. 1950)
  • Landmaschinen der ehemaligen Binninger Firma Grunder
  • Die Küferei Imhof (1899 – 1982)
  • Impressionen der Ziegelei (Backsteinfabrik Binningen 1886 – ca. 1950)
„Es lebe das Handwerk – es lebe der Wein!“