Rudolph «Bolo» Mäglin

Rudolph «Bolo» Mäglin (1898 – 1973) war ein in Basel geborener Journalist, Publizist, Schriftsteller, Dichter und Kabaretttexter, der einen grossen Teil seines Lebens in seiner Wahlheimat Binningen am Schweissbergweg verbrachte. Bekanntheit erlangte er u. A. als Autor der Fasnachtsnovelle Der Ruesser, des Credos und der weit über unser Landesgrenzen hinaus bekannten Gilberte de Courgenay (Bühnenstück + Roman).

Der Mann, der zeitweise unter 6 Pseudonymen gleichzeitig schrieb, veröffentlichte als freier Mitarbeiter der National-Zeitung unzählige seiner Gedichte, Kolumnen, Glossen und Berichte in dieser Zeitung, in welcher er 1926 ebenfalls die Sonderbeilage Dr glai Nazi gründete, für die er bis Ende der 60er-Jahre der Patenonkel bleiben sollte. Ebenfalls gründete er 1943 den Basler Schriftstellerverein mit, als dessen Vizepräsident er jahrelang amtierte. Darüber hinaus schrieb er unzählige Dramen, Hörspiele, Theaterstücke, Musicals, Festspiele, Operettenlibretti, Revuen, Kabarettprogramme, Fasnachtsspiele, Schnitzelbänke und „Fasnachtszeedel“ für verschiedenste Vereine und Fasnachts-Cliquen.

Vitrine mit einigen Werken Bolos im Ortsmuseum Binningen

Im Fundus seines künstlerischen Schaffens befinden sich darüber hinaus auch Werke, die über Basel und gar die Schweiz hinausgehen und ihre Fühler zeitlos bis in einen weltmännisch-globalen Kontext hineinzustrecken vermögen. Darunter tiefgreifende Werke über Gesellschaft, z.B. Alte Mutter oder Der Clown!, über Kind und Familie wie z.B. das zu Tränen rührende Kinderhänd, über Krieg und Frieden wie etwa das beschwörende Denkst du daran? oder Churchill  (in „Binniger-Dialäggt“ geschrieben), oder aber zeitlos poetische Naturgedichte wie Letzte Blätter ….

Hanns Ulrich Christen (-sten) mag ihn in einem Nachruf im Nebelspalter den „Knotenpunkt des Basler Journalismus“ genannt haben – für andere blieb er zeitlebens der gesellige Mensch, mit dem man sich nach einem Abend im Binninger Jägerstübli noch zu einem «Pfoschtewyy» treffen konnte.

Seit August 2014 trägt ein Weg, der von Binningens Margarethenstrasse in den Bruderholzrain führt, seinen Namen. Seit 2022 ist ein 3-CD-Tonträger mit einem Hörbuch sowie 2 Hörspielen aus seiner Feder im Handel erhältlich (u.a. in unserem Museumslädeli). Im Ortsmuseum erinnert eine Vitrine mit Hörbeispielen an sein vielfältiges Schaffen.

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